Rückkehr zur Arbeit
"Schlussendlich habe ich zum Arzt gesagt, dass ich wieder arbeiten wollte, dass ich wieder etwas tun wollte und mich bereit fühlte. Den ganzen Tag lang zu Hause zu bleiben,war anstrengend. Ich wurde verrückt."
Lies
Transkription von "Rückkehr zur Arbeit".
Lies, freiberuflicher Berater.Sie arbeitete als Beamte für ihren Burn Out:
Schlussendlich
habe ich zum Arzt gesagt,
dass ich wieder arbeiten wollte,
dass ich wieder etwas tun wollte
und mich bereit fühlte.
Den ganzen Tag lang zu Hause zu bleiben,
war anstrengend. Ich wurde verrückt.
Isabelle Hansez, Professor für Arbeitspsychologie an der Universität Lüttich:
Nach drei bis vier Monaten
kann die Person
wieder zurück zur Arbeit.
Die Rückkehr zur Arbeit hängt oft
von drei wichtigen Faktoren ab.
Es wird oft
eine progressive Rückkehr empfohlen:
Zuerst Teilzeit arbeiten,
dann nach einer Weile
wieder auf Vollzeit aufstocken.
Len, Journalist. Er möchte seine Geschichte erzählen, um andere über die Auswirkungen eines Burn Out zu informieren:
So war es mit meinem Arbeitgeber
und meinem Arzt abgesprochen:
Im ersten Monat zwei Tage,
und vor Monatsende dann
eine Besprechung mit meinem Arzt,
um festzustellen, wie es funktioniert,
und, auch,
ob man bereit ist, aufzustocken.
Romuald, Verwaltungsassistent, hatte vor zwei Jahren einen schweren Burn-Out:
Die ersten ganzen Tage waren furchtbar.
Auch die halben Tage.
Das hat einige Wochen gedauert,
bis ich den ganzen Tag
vor dem Computer sitzen konnte.
Anfangs sind es noch
so viele Informationen zu verarbeiten.
Man spürt, dass noch nicht alles
wieder an Ort und Stelle ist.
Isabelle Hansez:
Es wird auch geraten,
erst zur Arbeit zurückzukehren,
wenn geklärt ist, was man an
den Arbeitsbedingungen verbessern kann.
Eine Reflexion auf der Arbeit ist nötig,
darüber, wie man
die Bedingungen verbessern kann.
Der dritte Punkt ist, das Arbeitsumfeld
der betroffenen Person,
den Supervisor, die Kollegen,
auf die Rückkehr zu sensibilisieren.
Natacha Knaepen, Teamkoördinator Föderale Obrigkeit, Soziale Sicherheit:
Die Rahmenbedingungen sind wichtig.
Man bleibt im Arbeitsumfeld,
aber die Rahmenbedingungen
müssen klar sein.
Man muss klären,
was genau von einem
als Mitarbeiter erwartet wird.
Welche Ergebnisse soll ich erzielen?
Wenn das nicht klar ist,
geht es nicht.
Gerrit Van de Mosselaer, Teamkoördinator Föderale Obrigkeit, Soziale Sicherheit:
Als Leiter, als Koordinator,
gibt das einem die Gelegenheit,
Probleme zu diskutieren,
danach zu sehen, ob im Bereich Teamgeist
Verbesserungen nötig sind.
Aber es ist auch eine Gelegenheit,
zu zeigen,
wie wichtig es ist,
dass die Leute lernen, Nein zu sagen,
denn eine Person weniger
bedeutet automatisch mehr Arbeit
für die anderen.
In solchen Fällen nimmt
die Solidarität im Team oft Oberhand,
damit man alles schafft,
und dass die betroffene Person,
wenn sie zurückkommt,
nicht von einem Berg an Arbeit
erschlagen wird.
Lies:
Das hat für mich viel verändert:
jemanden zu haben, der mich unterstützt,
egal was ich tue,
auch wenn ich Fehler mache,
und, Kollegen zu haben,
die mich im Auge behalten,
damit das nicht noch mal passiert.
Das hat mir enorm geholfen.