Erste Schritte
"Im Rahmen der Behandlung in der Clinique du Travail wird oft davon berichtet, dass den Betroffenen die Betreuung fehlt. Sie erholen sich ein paar Wochen lang, aber es ist auch wichtig, dass sie auf dem Weg zurück in den Arbeitsalltag richtig betreut werden."
Isabelle
Transkription von "Ersten Schritte".
Linda hat vor zwei Jahren Burn-out. Sie sucht immer noch nach Lösungen:
Ich habe zuerst mit meiner Ärztin
gesprochen, die mir sagte:
"Tun Sie, was Sie gerne machen
und lassen Sie es langsam angehen."
Wenn Sie das aber nie gelernt haben...
Wenn Sie nie gelernt haben,
auf Ihren Körper zu hören,
dann schaffen Sie das nicht alleine.
Isabelle Hansez, Professor für Arbeitspsychologie an der Universität Lüttich:
Menschen mit Burn-out
sind oft lange krankgeschrieben.
Im Rahmen der Behandlung
in der Clinique du Travail
wird oft davon berichtet,
dass den Betroffenen
die Betreuung fehlt.Sie erholen sich ein paar Wochen lang,
aber es ist auch wichtig,
dass sie auf dem Weg
zurück in den Arbeitsalltag
richtig betreut werden.
Lies, freiberuflicher Berater.Sie arbeitete als Beamte für ihren Burn Out:
Ich bin ein, zwei Wochen lang
zu Hause geblieben,
dann sagte mir mein Arzt:
"Sie sollten zu einem Psychologen gehen,
Sie müssen mit jemandem
darüber sprechen."
Ich war also beim Psychologen.
Ich wollte wissen, was ich tun muss,
um wieder arbeiten zu können.
Ich dachte, er könnte mir genau sagen,
was ich tun muss, um in ein oder
zwei Wochen wieder arbeiten zu können.
Aber so lief das nicht.
Ich sollte erst einmal in mich gehen
und an mir arbeiten.
Erst nach drei Monaten
hat man mir gesagt,
dass das ein Burn-out war.
Len, Journalist. Er möchte seine Geschichte erzählen, um andere über die Auswirkungen eines Burn Out zu informieren:
Zuerst wurde ich
ein paar Wochen lang krankgeschrieben.
Mein Arzt sagte mir aber nicht direkt:
"Sie haben ein Burn-out."
Zuerst sagte er mir: "Kommen Sie
erst einmal runter. Sie sind erschöpft."
Erst nach ein oder eineinhalb Monaten
ist dann zu Hause zum ersten Mal
der Begriff "Burn-out" gefallen.
Isabelle Hansez:
Zwei bis drei Wochen werden empfohlen,
um sich zu erholen.
Auf diese Erholungsphase
folgen zwei bis drei Wochen
mit Betreuung.
Die Person wird psychologisch betreut
und soll sich von der Arbeit entwöhnen.
Dann wird die Person
zu ihrer Arbeit befragt,
dazu, worum es in der Arbeit geht,
um die Situation zu erfassen.
Pia Cox, Medical Manager AG Insurance, Sie half bei der Entwicklung des Betreuungsprozesses des Versicherers:
Darauf folgt die Reaktivierungsphase.
Man sieht sich die
individuellen Bedürfnisse der Person an,
das, was dieser
spezielle Arbeitnehmer braucht.
Worauf können wir uns konzentrieren?
Wie können wir der Person helfen,
durch welche Art von Kommunikation?
Stefie, Ratgeber Atelier Groot Eiland:
Das Entscheidende beim Burn-out
ist für mich, es zu erkennen.
Gehen Sie zum Arzt,
holen Sie sich Hilfe.
Gehen Sie das nicht alleine an.
Ihre Freunde können Ihnen da
nicht helfen.
Es geht darum, es zu verstehen.
Ein Kollege sagte,
ich würde einen guten Eindruck machen,
als es mir schon zwei Tage lang
schlecht ging. Das gab mir den Rest.
Da war ich schon dabei,
innerlich zu zerbrechen.