Unterstützung
"Ich bin einem der Behandlungswege gefolgt und habe dann festgestellt, was ich hatte. Aber zu dem Zeitpunkt war ich schon fast ein Jahr zu Hause gewesen und versuchte, wieder rauszugehen."
Linda
Transkription von "Unterstützung".
Linda hat vor zwei Jahren Burn-out. Sie sucht immer noch nach Lösungen:
Ich bin
einem der Behandlungswege gefolgt
und habe dann festgestellt,
was ich hatte.
Das war eigentlich auch meine Rettung,
aber zu dem Zeitpunkt war ich schon
fast ein Jahr zu Hause gewesen
und versuchte, wieder rauszugehen.
Isabelle Hansez, Professor für Arbeitspsychologie an der Universität Lüttich:
Jemand, der auf der Arbeit leidet
und mit seinen Kräften am Ende ist,
geht meist zuerst
zu einem Allgemeinarzt,
der nicht unbedingt mit den Problemen
der Arbeitswelt vertraut ist.
Also kommt für einen Burn-out-
Betroffenen ein Betreuer infrage,
der sich damit auskennt,
der mit dem sozioökonomischen System
vertraut ist,
der die Arbeitssituation
des Betroffenen versteht.
Romuald, Verwaltungsassistent, hatte vor zwei Jahren einen schweren Burn-Out:
Wenn man ein Burn-out hat,
wird Organisatorisches zum Problem.
Ich war dazu einfach nicht fähig.
Mit Papierkram
wusste ich nichts anzufangen.
Ich verstand nichts,
obwohl ich es dreimal gelesen hatte.
Aber es mussten Papiere
bei der Versicherung eingereicht werden,
die der Arzt ausfüllen musste.
Das fiel mir schwer.
Aber wir leben nun mal in einem Land,
in dem man so lange krank sein kann
wie nötig.
Pia Cox, Medical Manager AG Insurance, Sie half bei der Entwicklung des Betreuungsprozesses des Versicherers:
Man stellt fest, dass die optimale Zeit,
eine Behandlung zu beginnen,
zwischen dem . und . Monat ist.
Je früher, desto besser.
In dieser Zeitspanne versuchen wir,
einzusetzen,
zwischen dem Erscheinen
und der Arbeitsunfähigkeit
und der Rückkehr zur Arbeit.
Stellen wir fest,
dass es ein Burn-out ist,
ziehen wir unsere Partner hinzu,
um einen Behandlungsweg vorzuschlagen.
Wir arbeiten mit drei Partnern zusammen,
die jeweils einen Behandlungsansatz
vorschlagen,
der aus drei Phasen besteht:
Erholung,
Reaktivierung und Reintegration.
Oft gibt es noch eine Phase
der Rückfallsvorbeugung.
Es geht nämlich nicht nur darum,
einfach zurück zur Arbeit zu gehen,
es soll eine dauerhafte Rückkehr sein.
Romuald:
Alle haben mich sehr beruhigt,
die Ärzte und die Versicherung.
Man hat uns erklärt, dass es eine
Krankheit ist, die geheilt werden muss.
Für Außenstehende gelten
solche lang andauernden Krankheiten
oft als Stigma,
so wie oft Arbeitslosen
ein Stigma anhaftet
oder allen, die irgendwie
weniger produktiv sind.
Wenn man krank wird, fragt man sich oft,
was das für einen Eindruck macht.
In der organisatorischen
und medizinischen Betreuung
hat man mir jedoch gut zugesprochen.